Kochtag bei „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“

Berlin, 15. Februar 2022 – Unter unseren mehr als 300 Bildungsangeboten gibt es auch einige Projekte, die sich ausschließlich an Frauen richten. Eines davon ist Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein. Es spricht erwerbs-, arbeitslose bzw. nicht erwerbstätige Frauen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund an, die wir beim Entwickeln einer nachhaltigen Berufsperspektive sowie der (Re-) Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zur eigenständigen Existenzsicherung unterstützen.

Am aktuell dritten Durchlauf nehmen derzeit 13 Frauen teil, die mit vollem Eifer dabei sind. Ein Durchgang dauert insgesamt acht Monate. Über den gesamten Projektzeitraum werden die Frauen dabei von drei unserer Fachlehrkräfte unterstützt: jeweils einer Fachdozentin für die Fächer Deutsch sowie Küche/Hauswirtschaft und einer Trainerin für die Einzel- und Gruppencoachings.

Die Einführungsphase läuft stets gleich ab. In den ersten zwei Wochen lernen sich die Frauen zunächst kennen. Darauf folgt eine Kompetenzfeststellung, in der individuelle Stärken und Schwächen analysiert und persönliche Potenziale ermittelt werden. Danach qualifizieren wir die Teilnehmerinnen von Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr im Bereich Gastronomie und Hauswirtschaft. Begleitend nehmen sie an einer intensiven berufsorientierten Sprachförderung teil und erhalten eine umfassende Beratung hinsichtlich Möglichkeiten zur gelungenen Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Montags und dienstags haben die Teilnehmerinnen Deutschunterricht. Obwohl ein unterschiedliches Sprachniveau herrscht, lernen alle zusammen. Gemeinsam werden Grammatik und die Zeitformen gepaukt oder der Wortschatz erweitert.

Mittwochs findet der praxisbezogene Fachunterricht in den Bereichen Service, Küche und Hauswirtschaft statt. An diesen beiden Tagen wird beispielsweise nach Rezepten zusammen gekocht und gegessen. So auch an einem Mittwoch im vergangenen Jahr, als die Teilnehmerinnen in der Lehrküche des kiezküchen gastronomie & bildungszentrums alte mensa gemeinsam den Kochlöffel schwangen. Am Ende stand ein tolles Drei-Gänge-Menü auf dem gedeckten Tisch: eine aromatische Kürbis-Kokos-Suppe, ein leckeres Hühner-Frikassee und noch warme Apfel-Zimt-Muffins zum Dessert.

Am Donnerstag folgt ein Theorie-Tag. Hier lernen die Teilnehmerinnen beispielsweise unbekanntes Obst und Gemüse kennen oder erlangen Kenntnisse über die fachmännische Reinigung einer Küche.
Der Freitag gestaltet sich stets unterschiedlich: An diesem Tag finden Ausflüge, Workshops (z.B. PC-Kurs) oder Coachings (z.B. Bewerbungstraining) statt.

Derzeit absolvieren die Teilnehmerinnen ein vier- bis sechswöchiges Praktikum in einem Betrieb ihrer Wahl. Auch während dieser Zeit werden sie von unseren Fachlehrkräften begleitet.

Was ist das Besondere am Projekt „Stark im Beruf“?

Einerseits handelt es sich bei den Teilnehmerinnen um ganz unterschiedliche Frauen bzw. Mütter – sie kommen aus verschiedenen Ländern, sind bereits unterschiedlich lang in Berlin, manche haben kleine Kinder, bei anderen sind die Kinder schon aus dem Haus, einige haben ein abgeschlossenes Studium, andere wiederum sind noch nie zur Schule gegangen. Das Projekt soll für alle einen Ort darstellen, um Anschluss zu finden, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Gleichzeitig vereint alle der Wunsch zu mehr Unabhängigkeit sowie einer beruflichen Perspektive.

Wie geht es für die Frauen weiter nach „Stark im Beruf“?

Der aktuelle Durchgang wird am 31. März zu Ende sein. Doch das ist kein Grund um traurig zu sein, denn am Ende erhalten die Teilnehmerinnen eine Teilnahmebescheinigung bzw. ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Projekt. Nach den acht Monaten Projektzeit haben die Frauen außerdem noch drei Monate lang die Möglichkeit, weiter betreut zu werden. In dieser Zeit können sie nach Bedarf Termine mit den Projektmitarbeiterinnen vereinbaren, die ihnen beispielsweise beim Erstellen ihrer Bewerbungsunterlagen und der weiteren Berufsplanung behilflich sind.
Für einige Teilnehmerinnen entwickelt sich aus dem Praktikum sogar eine Anschlussperspektive. Auf Vorschlag ihres Arbeitgebers bewirbt sich gerade eine der Frauen bei der Kita, in der sie ihr Praktikum in der Küche absolviert hat.
Leider endet das Projekt am 30. Juni. Wir hoffen jedoch, dass es ein tolles Nachfolgeprojekt dieser Art geben wird.

In Kooperation mit / gefördert durch

Das Programm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

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Svenja Klüh
kiezküchen gastronomie gastronomie & bildungszentrum alte mensa
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